Läppkes Mühlenbach
Läppkes Mühlenbach ist ein Zufluss der Emscher nahe den Stadtgrenzen zwischen Essen und Mülheim an der Ruhr und folgend zwischen Essen und Oberhausen. Der bis 1989 stark kanalisierte und als oberflächiger Abwasserkanal genutzte Wasserlauf wurde seit 1991 als erster von der Emschergenossenschaft zwischen Kilometer 1,1 und 2,9 als Pilotprojekt renaturiert.
Läppkes Mühlenbach | ||
Renaturiertes Teilstück in Essen-Frintrop | ||
Daten | ||
Gewässerkennzahl | DE: 2772916 | |
Lage | Deutschland
Ruhrgebiet | |
Flusssystem | Rhein | |
Abfluss über | Emscher → Rhein → Nordsee | |
Quelle | Mülheim an der Ruhr-Dümpten 51° 28′ 14″ N, 6° 54′ 3″ O | |
Mündung | in Oberhausen in die EmscherKoordinaten: 51° 29′ 44″ N, 6° 53′ 56″ O 51° 29′ 44″ N, 6° 53′ 56″ O
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Länge | ca. 3 km | |
Einzugsgebiet | 8,805 km² | |
Rechte Nebenflüsse | Hexbach, Heilgraben | |
Großstädte | Essen, Mülheim an der Ruhr, Oberhausen |
Lage und Beschreibung
Nur wenige Meter hinter der Quelle in Mülheim-Dümpten erhält Läppkes Mühlenbach Zufluss vom 3,381 Kilometer langen, rund 1,5 Kilometer weiter östlich in Dümpten entspringenden Hexbach, der ihn mit mindestens 23 Litern Wasser pro Sekunde speist. Der Hexbach wird aufgrund des quellnahen Zuflusses und der weit größeren Länge auch als Oberlauf von Läppkes Mühlenbach bezeichnet, die Gesamtlänge beider Wasserläufe wird dann mit 6,218 Kilometer angegeben.
Im gemeinsamen renaturierten Bachbett fließt Läppkes Mühlenbach am Breukelmannhof vorbei und erhält Zufluss aus dem 2,497 Kilometer langen Heilgraben. Er unterquert die Bundesstraße 231, die Landesstraße 229, die Bahnstrecke Oberhausen-Osterfeld–Hamm und den Gleispark Frintrop. In kanalisierter Form unterquert er anschließend bei Haus Ripshorst in Oberhausen den Rhein-Herne-Kanal und mündet wenige Meter danach in die hier parallel zum Kanal verlaufende Emscher.
Namensgebend ist die ehemalige Wassermühle des Bauern Läppke, die am Nordrand Dümptens einst von Läppkes Mühlenbach angetrieben wurde.
Geschichte

In Läppkes Mühlenbach leitete man Anfang des 20. Jahrhunderts Abwasser zum Quell- und Regenwasser in den nicht kanalisierten Bachlauf, der mit geringem Gefälle in Windungen in die Emscher floss. Nach dem Deichbruch am Rhein-Herne-Kanal im Jahr 1917 wurde Läppkes Mühlenbach in den 1920er Jahren zur Ableitung von Abwässern aus Kommune, Bergbau und Industrie (Köttelbecke) begradigt, teils eingedeicht und in eine Betonwanne gefasst, um ein Abfließen in die Emscher zu gewährleisten. Diese im Ruhrgebiet wegen der Bergsenkungen übliche Entsorgung von Abwässern wird aus hygienischen und ästhetischen Gründen heute nicht mehr akzeptiert; die betroffenen Gewässer versucht man zu renaturieren.
Als eines der ersten Projekte dieser Art wurde Läppkes Mühlenbach von der Emschergenossenschaft zwischen 1989 und 1991 wieder in eine natürliche Form umgestaltet. Dazu wurde auf 1,7 Kilometern Länge ein unterirdischer Abwasserkanal parallel zum natürlichen Bachlauf erbaut, um den Bach von Schmutzwassereinleitungen zu befreien. Eine neue Parklandschaft entstand, mit Brücken, Wegen, Auwiesen und Feuchtbiotopen. Zur Dokumentation des vorherigen Zustandes wurde ein Stück der alten Betonrinne belassen. Die 1996 stillgelegte Kläranlage an der Mündung des Baches in die Emscher wurde 2003 zum Emscher Klärpark umgebaut.
Seit 1991 wird Läppkes Mühlenbach jährlich physikalisch-chemisch und biologisch untersucht, um die Wasserqualität und die Entwicklung der aquatischen Lebensgemeinschaft und somit den Erfolg der durchgeführten Umgestaltungsmaßnahmen zu dokumentieren. Bis 1998 wurden im ökologisch umgestalteten Gewässerabschnitt insgesamt 46 Arten nachgewiesen.
Siehe auch
- Hexbachtal
- Liste von Gewässern in Essen
Weblinks
- Beschreibung aller Standorte auf dieser Themenroute als Teil der Route der Industriekultur
- Stadt Oberhausen - Läppkes Mühlenbach kommt wieder ans Tageslicht
- Langzeitmonitoring am Läppkes Mühlenbach; In: Natur in NRW 4/2018 (PDF ab S. 34)
- dtp-essen.de - Aufwertung des Läppkes Mühlenbachs, Oberhausen
- Material der Astrid Lindgren Schule in Oberhausen zu dem Bach in ihrer Nachbarschaft (Memento vom 8. Juni 2001 auf Internet Archive)
Einzelnachweise
- Gewässerverzeichnis NRW (PDF; 1,1 MB)
- Die Borbecker Emscher-Nebenbäche. In: Borbecker Beiträge, 30. Jg. Ausgabe 2/2014
- Emscher-Projekt zur Langzeit-Untersuchung des Sanierungserfolges (Emscher-PLUS): Deininghauser Bach und Läppkes Mühlenbach ( vom 12. Januar 2016 im Internet Archive) (PDF; 228 kB)
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