Bundesstraße 3n
Die Bundesstraße 3 (Abkürzung: B 3) ist eine Bundesstraße in Deutschland. Sie beginnt seit 1. Februar 2021 in Hamburg, sie verläuft hier über die Köhlbrandbrücke. Dann ist sie unterbrochen bis zum Buxtehuder Ortsteil Ovelgönne. Ab dort führt sie weiter über Celle, Hannover, Göttingen, Kassel, Marburg, Gießen, Frankfurt am Main, Darmstadt, Heidelberg, Karlsruhe, Ettlingen, Baden-Baden, Offenburg und Freiburg in den Südwesten der Bundesrepublik und endet in Weil-Otterbach an der Bundesgrenze zur Schweiz, wo sie als Hauptstrasse 3 bzw. 7 nach Basel in die Schweiz weiterführt.
Bundesstraße 3 in Deutschland | |
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Karte | |
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Basisdaten | |
Betreiber: | |
Straßenbeginn: | Hamburg (53° 31′ 0″ N, 9° 58′ 9″ O ) |
Straßenende: | Weil am Rhein (47° 34′ 50″ N, 7° 36′ 15″ O ) |
Gesamtlänge: | 755 km |
Bundesland: |
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Bundesstraße 3 in Hamburg (Köhlbrandbrücke) | |
Straßenverlauf |
Durch den Neubau von Umgehungsstraßen trägt sie teilweise den Namen Bundesstraße 3n. In Hessen tragen die Umgehungen und Neubauten den Namen Bundesstraße 3a. Im Abschnitt von Darmstadt bis Wiesloch trägt sie den (zusätzlichen) Namen Ferienstraße Bergstraße.
Geschichte
Ursprung
Die Bundesstraße 3 verläuft entlang der Route sehr alter, teils auch schon vor dem Mittelalter bedeutender Handels- und Transportwege: Eine Römerstraße, zum Teil entlang des Obergermanisch-Raetischen Limes, verband von Colonia Claudia Ara Agrippinensium (CCAA, Köln) kommend unter anderem Mogontiacum (Mainz) mit Basilia (Basel, Schweiz).
Die „Geleitstraße“ zwischen Frankfurt am Main und Heidelberg gehörte bis 1461 zum Erzbistum Mainz, danach von 1461 bis 1651 zur Kurpfalz. Im Jahre 1661 einigten sich das Erzbistum Mainz und die Landgrafschaft Hessen-Darmstadt über die Aufteilung der Einnahmen aus dem Straßenzoll: Das Erzbistum Mainz organisierte die Geleitzüge auf dem Abschnitt Frankfurt am Main–Heppenheim zu Zeiten der Frankfurter Messe, die Landgrafschaft Hessen-Darmstadt organisierte die Geleitzüge zu den übrigen Zeiten.
Ausbau zur Chaussee im 18. Jahrhundert
Aufgrund ihrer Bedeutung wurde die Bergstraße nördlich und südlich von Heidelberg schon ab 1759 zur festen Straße (Chaussee) ausgebaut. Da die Fronarbeit der umliegenden Gemeinden nicht die für den Straßenbau erforderliche Qualität brachte, wurden ab 1763 Straßenbauarbeiter aus dem Allgäu angeworben. Ab 1771 wurden auch die Streckenabschnitte im Breisgau zur Kunststraße ausgebaut.
Auch in Norddeutschland wurde die Leinetalstraße zwischen Hannover und Göttingen ab 1768 zur Chaussee ausgebaut. Nach der Hamelner Chaussee (heute B 217) ist diese Straße somit die älteste Kunststraße in Norddeutschland. Ein Jahrzehnt später (1777) wurde die Teilstrecke zwischen Göttingen und Kassel ebenfalls zur Chaussee ausgebaut.
Danach folgte der Abschnitt Hannover-Celle, der mitten durch das Große oder Müggenburger Moor hindurchgeführt werden sollte. Im Einzelnen ergibt sich dort folgendes Bild: Um den vermehrten Waren- und Personenverkehr von Süden nach Norden in sichere Bahnen zu leiten, gab die Regierung in Hannover im Jahre 1776 den Planungsauftrag für eine neue Streckenführung und eine befestigte Straße von Hannover nach Celle. Zu der Zeit mussten sich die Frachtfuhrleute, Postboten und Reisenden noch mit einer schlecht ausgebauten Poststraße, die über Ramlingen, Engensen und Bothfeld nach Hannover führte, begnügen.
Im Jahre 1779 begann man mit dem Bau der von Hannover über Altwarmbüchen, Kirchhorst und Schillerslage nach Celle führenden Heerstraße. Hierbei mussten die Bewohner aller Ortschaften, die bis zu drei Meilen von ihr entfernt lagen, unentgeltlich Hand- und Spanndienste leisten. Bis Stelle konnte man auf die bereits bestehende Trasse der Heer- und Poststraße Hannover-Burgdorf-Peine-Braunschweig zurückgreifen.
In den Jahren 1779 bis 1783 hatte Burgdorf aus seinem Amtsbereich täglich vier Zweispänner-Wagen für den Spann- und zehn Männer für den Handdienst abzustellen. Aus Ramlingen waren alle 17 Stelleninhaber am Straßenbau beteiligt, sie leisteten insgesamt 443 Spann- und 371 Handdienste bei einem Neun-Stunden-Arbeitstag. Ende 1781 war die Straße bis Altwarmbüchen fertiggestellt, so dass schon 1782 der Postverkehr über diesen „neuen Postweg“ geleitet werden konnte. Im Jahre 1783 wurde von der Fertigstellung der Strecke vom hannoverschen Posthof bis zum Lister Turm berichtet. In einem Pachtvertrag vom 19. Mai 1784 wird schließlich die Fertigstellung der gesamten Chaussee erwähnt.
Wilhelm von Hassell spricht von Anfangsschwierigkeiten beim Weiterbau: „So kam es, dass nicht einmal die Chaussee von Hannover nach Celle, deren Anfang noch heute durch die ‚alte Celler Heerstraße’ bezeichnet wird, fertiggestellt werden konnte und dass der Weiterbau derselben in den drei Richtungen: nach Braunschweig, nach Lüneburg und nach Harburg kaum über die ersten Anfänge hinauskam.“
Im Zuge der Errichtung des Truppenübungsplatzes Bergen musste der über den Übungsplatz verlaufende Teil der Straße verlegt werden. Zwischen Wardböhmen und der Anschlussstelle Soltau-Süd der A 7 wurde 1936/37 parallel außerhalb des Platzes eine neue Streckenführung gebaut. Die alte Strecke nutzt das Militär heute zu Übungszwecken.
In den 1950er Jahren galt die Bundesstraße 3 im Abschnitt zwischen Dibbersen und Nörten-Hardenberg als eine der gefährlichsten und unfallträchtigsten Fernstraßen in der damaligen Bundesrepublik. Hierzu trug nicht nur der stetig steigende Verkehr auf dieser Strecke bei, sondern auch das Fehlen jeglicher Ortsumgehungen und ganz besonders der sehr unzureichende Straßenzustand.
Am 7. Mai 2010 wurde auf der Verkehrsinsel vor dem Ehlershäuser Bahnhof eine originalgetreue Replik eines historischen Meilensteins eingeweiht.
Frühere Strecken und Bezeichnungen
Die heutige Bundesstraße 3 durchquert zahlreiche ehemals selbständige Länder, in denen die Straßenbezeichnung höchst unterschiedlich war.
In Kurfürstentum Hessen wurde die 1831 als Hauptstraße erster Klasse eingeordnete Straße nördlich von Kassel als Göttinger Straße und südlich von Kassel bis zur Grenze zum Großherzogtum Hessen bei Fronhausen als Frankfurter Straße bezeichnet.
Die Landstraße von Frankfurt am Main nach Basel wurde 1901 als Großherzoglich Badische Staatsstraße Nr. 1, 1907 aber als Landstraße Nr. 1 Frankfurt–Basel bezeichnet.
Bei der ursprünglichen Nummerierung 1932 führte die damalige Fernverkehrsstraße 3 (FVS 3), 1934 in Reichsstraße 3 (R 3) umbenannt, über den heutigen Streckenverlauf hinaus über Hamburg nach Lübeck. Dieser nördlichste Streckenabschnitt wurde 1937 zum Bestandteil der verlängerten Reichsstraße 75.
Charakteristik
Im Norden verläuft die B 3 überwiegend gerade. Zwischen Celle und Schillerslage (nordöstlich von Hannover) ist sie autobahnähnlich ausgebaut. Ab der Anschlussstelle Beinhorn ist sie durch die A 37 ersetzt und geht am Autobahnkreuz Hannover-Buchholz in den Messeschnellweg über. Am Seelhorster Kreuz zweigt sie rechts ab und verbindet sich auf dem Südschnellweg bis zum Landwehrkreisel in Oberricklingen mit der B 6 und der B 65. Dort zweigt sie in südlicher Richtung links ab. Südlich von Hannover wird sie schmaler und kurviger, dennoch besitzen die meisten Orte bis Göttingen Ortsumgehungen.
Von Göttingen bis Kassel ist die B 3 stark kurvig. Der Verlauf ist aber landschaftlich sehr reizvoll, vor allem entlang der Fulda zwischen Hann. Münden und Kassel.

Ebenfalls kurvenreich ist sie zwischen Borken und Marburg. Diese Strecke wird auch von sehr vielen LKW benutzt, für die die B 3 eine Abkürzung zwischen Kassel und Gießen bzw. Frankfurt am Main darstellt, was zu einer starken Belastung für die Anwohner der an der B 3 gelegenen Ortschaften geworden ist. Im Oktober 2006 wurde ein Durchfahrverbot für LKW über zwölf Tonnen durchgesetzt. Gleichzeitig wurde bis 2007 jeder Ausbau nach dem allgemein üblichen Standard unterlassen. Eine neue Trassierung war auch 2008 nicht in der Planfeststellung. Das Durchfahrverbot galt auf der B 3 von der Anschlussstelle Borken der A 49 bis zur Kreuzung mit der Bundesstraße 62 bei Cölbe. Mit einem Urteil des Verwaltungsgerichtshofes Kassel im November 2009 wurde dieses LKW-Fahrverbot wieder aufgehoben. Im April 2010 wurde auf derselben Strecke, zunächst befristet, ein nächtliches Durchfahrverbot für LKW über 3,5 Tonnen angeordnet. Im folgenden Winter wurde dieses Verbot unbefristet verlängert und nächtliche Geschwindigkeitsbeschränkungen auf 30 km/h im Umfeld der B 3 angeordnet.
Ab den 1970er Jahren bis Ende der 1990er Jahre wurde der Streckenabschnitt von dort über Marburg bis zum Anschluss an die A 485 bei Gießen abschnittsweise als vierstreifige Autobahnähnliche Straße ausgebaut. Im Stadtgebiet von Marburg verläuft die Strecke im Bereich des Bahnhofs auf einer Länge von etwa 800 m aufgeständert als Hochstraße. Auf Grund von Auseinandersetzungen über die Umweltverträglichkeit kam es immer wieder zu Unterbrechungen des Ausbaus und zu einem Verbleib einer zweistreifigen Ausbaulücke von 4,6 km bei Weimar (Lahn) zwischen den Ortsteilen Niederweimar und Roth, die jedoch am 11. Mai 2011 geschlossen worden ist. Zwischenzeitlich war geplant, den autobahnähnlichen Abschnitt von der südlichen Marburger Stadtgrenze (Ausfahrt Niederweimar) bis zum Übergang in die A 485 bei Gießen ohne bauliche Veränderungen zur Bundesautobahn umzuwidmen. Die Stadt versprach sich davon eine höhere Attraktivität für Unternehmensansiedlungen. Das Vorhaben scheiterte, da nicht alle an der Strecke liegenden Gemeinden zustimmten.
Streckenweise wird die B 3 südlich von Karlsruhe verlegt (siehe Abschnitt Bundesstraße 3n). Seit dem 20. Juli 2009 umgeht die B 3 Bad Krozingen auf einer neuen, südöstlich um den Kurort herum führenden Umgehungsstraße.
Ersetzungen
Ersetzungen in der Vergangenheit
Von der B 3 aus Richtung Norden bei Schneverdingen führt die B 3n zur Anschlussstelle Schneverdingen der Bundesautobahn 7 die über ihre Anschlussstelle Soltau-Süd die B 3 Richtung Süden anbindet.
In der Region Hannover wurde die Bundesstraße 3 teilweise durch die Bundesautobahn 37 ersetzt, und zwar zwischen den Anschlussstellen Burgdorf-Beinhorn und Hannover-Misburg.
Von Kassel bis kurz hinter Borken wurde sie auf etwa 40 km durch die Bundesautobahn 49 ersetzt,
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